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Australian Shepherd Health & Genetics Institute

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Gebißfehler

Überarbeitet März 2013

 

Australian Shepherds können eine Reihe von Fehlern in der Struktur der Kiefer haben, die zu nicht aufeinanderpassenden Zähnen führen, genannt Malokklusionen. In der Zucht werden sie im allgemeinen als Gebissfehler bezeichnet. Es gibt verschiedene Defekte die von inkorrekt geformten Kiefern herrühren:

 

Unterbiss – der Unterkiefer ragt über den Oberkiefer. Je größer der Längenunterschied zwischen den beiden Kiefern ist, desto größer ist der Grad der Malokklusion der Zähne. Ein Unterbiss ist ein zuchtausschließender Fehler beim Aussie.

Überbiss/Vorbiss – der Unterkiefer erreicht nicht die Länge des Oberkiefers und je kürzer er ist, desto größer die Malokklusion der Zähne. Bei einem extremen Überbiss kann es sein, dass der Oberkiefer sich nach unten biegt, ein Zustand, der im englischen als „Parrot Mouth“ bezeichnet wird. Der Standard kann hier variieren, leichte Überbisse können als fehlerhaft aber akzeptabel gelten. Alles was über den im Rassestandard beschriebenen Grad des Überbisses hinaus geht (1/8 inch = 0,31 cm) bei ASCA und AKC ist disqualifizierend.

Fehlbiss – Eine Seite des Kiefers ist länger oder kürzer als die andere Seite, was zur Malokklusion der Zähne im vorderen Gebiss führt. Fehlbisse dieser Art sind im Standard nicht beschrieben, doch in vielen Fällen werden sie eher zur Disqualifikation führen, da eine Seite des unteren Kiefers länger oder kürzer ist als die andere Seite.

Kreuzbiss – Einige, aber nicht alle der unteren Incisivi reichen über die oberen, wobei alle anderen Zähne zueinanderpassen. Da einige der unteren Incisivi über die Oberen ragen, also wie bei einem Unterbiss, wird man dazu neigen solch einen Hund zu disqualifizieren.

Verkürzte Schneidezähne (Dropped Center Incisors) – die beiden mittleren Incisivi im Unterkiefer sind kürzer als die anderen. Manchmal zeigen sie nach vorne, sodass der Eindruck eines Zangen- oder Unterbisses entsteht wenn man den Hund von der Seite betrachtet. Der ASCA Standard beschreibt dies nicht und einige Hunde würden vielleicht disqualifiziert werden. Der AKC Standard besagt, dass der Kontaktverlust durch die kürzeren Incisivi nicht als Unterbiss bezeichnet werden sollte, wenn das Gebiss ansonsten korrekt ist.

Zangenbiss – hier berühren sich die Incisivi an den Spitzen. Im ASCA Standard ist dies ein Fehler, beim AKC nicht. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass in einer Studie von 1980 ein signifikanter Anteil an Zangenbissen bei Wölfen gefunden wurde, was darauf hinweist, dass diese Gebissform nicht unfunktional ist.

 

Die Art der Vererbung von Gebissfehlern ist unbekannt. Wegen der Komplexität der Kieferstruktur, kann man davon ausgehen, dass die Vererbung von Gebissfehlern ähnlich komplex ist. Es ist klar, dass es kein einzelnes Gen für Gebissfehler gibt, oder für die verschiedenen Fehler verschiedenen Gene.

Gebissfehler sind bei Aussies verbreitet. Dies, zusammen mit der genetischen Komplexität, macht es schwierig sie völlig zu eliminieren. Jedoch können Züchter das Vorkommen von Gebissfehlern durch Selektion verringern. Ein Hund mit Unterbiss, disqualifizierendem Überbiss oder Fehlbiss sollte nicht zur Zucht verwendet werden. Man sollte Verpaarungen die dies hervorbringen nicht wiederholen. Eltern und Geschwister(Voll- und Halb-) von Hunden die betroffen sind sollten nicht eng an das Pedigree dieses Hundes angepaart werden oder mit Hunden in deren Familien Gebissfehler aufgetreten sind.

Verkürzte Schneidezähne und Kreuzbisse sind, vom funktionalen Standpunkt aus gesehen, die am wenigsten problematischen Fehler. Verkürzte Schneidezähne sind bei Wölfen beobachtet worden, jedoch nicht in dem Maße wie sie beim Aussie vorkommen. Sollte ein Hund verkürzte Schneidezähne oder einen Kreuzbiss haben, sollte man ihn nicht nah zu seiner Verwandtschaft anpaaren und nur mit Zuchtpartnern in deren Familie keine Gebissfehler vorkommen.

Hunde die eine künstliche Gebisskorrektur hatten sollten nicht zur Zucht verwendet werden.

übersetzt von Sandra Zilch