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Australian Shepherd Health & Genetics Institute

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Von Babies, Badewasser und DNA Tests

Gebrauch und Missbrauch einer Neuen Technologie

Von C.A. Sharp, Ubersetsung von A. Neukirchern
Double Helix Network News, Frühling 2012

 

Das alte Sprichwort, „Man soll das Kind nicht mit dem Bade ausschütten“ warnt uns davor, die wichtigen Dinge aus den Augen zu verlieren und negative Details über zu betonen. Jeder, der bleibenden Erfolg bei der Aufzucht von Hunden erlangt, hat gelernt, dass man den einzelnen Hund in seiner Gesamtheit sehen muss. Während es gewisse Fehler und Abweichungen gibt, die für jeden verantwortungsvollen Züchter zum Zuchtausschluss führen, gibt es andere, die im größeren Zusammenhang der Rasse, eines Zuchtprogramms, oder das Gesamtbild eines Hundes aus Fehlern und Tugenden gesehen werden müssen. In den vergangenen Jahren hat jedoch ein wissenschaftlicher Fortschritt das Badewasser für einige von uns so getrübt, dass wir das Baby darin vergessen haben.

 

Je Mehr, Umso Besser…

…ist eine weitere oft zitierte Binsenwahrheit. Dieser Satz ist wahrscheinlich sogar fest eingespeichert in unseren Gehirnen. Wir sind fast grenzenlos fasziniert von Extremen aller Art, die wir zumeist als „besser“ einstufen, als der normaler Lauf der Dinge. Die DNA Forschung erweist sich als eines dieser Dinge.

Bis vor kurzem die einzige uns bekannte Methode uns vor etwas Unerwünschtem zu schützen war es zu vermeiden. Wenn eine bestimmte Sache sehr schlimm war, konnte Vermeiden bedeuten, dass man eine ganze Gruppe verwandte Hunde von einem Zuchtprogramm oder sogar einer ganzen Rasse ausschloss. Nicht jeder dieser Hunde hätte diese unerwünschte Eigenschaft weitergegeben, aber es gab keine Möglichkeit zu erkennen bei welchem dies zutraf und bei welchem nicht. Das Risiko mit solchen Hunden zu züchten und möglicher Weise das Unerwünschte wieder hervorzubringen war es nicht wert, trotz aller guten Züge die der Hund sonst noch besaß.

Seit der Aufschlüsselung des Hundegenoms im Jahre 2005, ist die Wissenschaft in der Lage einzelne Gene bestimmten Eigenschaften zuzuordnen. Wenn es sich bei diesen Eigenschaften um Krankheiten handelt, werden in kurzer Zeit DNA Tests entwickelt, und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Diese Tests bringen sehr viel Gutes mit sich: Zum ersten mal in der Geschichte der Hundezucht kann eine Züchterin mit absoluter Gewissheit für jeden einzelnen ihrer Hunde sagen, in wie weit der Hund auf Grund seines Genotyps mit Erbkrankheiten zu tun hat. Dasselbe gilt für einige äußere Merkmale, wie die Farbe des Fells.

Da die genetischen Hintergründe verschiedenen Hunderassen verschieden sind, werden sich auch die Krankheiten, die bei einer Rasse verbreitet sind, von anderen Rassen unterscheiden. Deshalb gibt es für jede Rasse verschiedene DNA Untersuchungen. Bei Australian Shepherds werden gewöhnlich Tests für folgende Probleme vorgenommen:

  • MDR1, die Medikamentenunverträglichkeit hervorruft
  • HSF4, ein Gen dessen Mutationen Katarakte verursacht (eine diese
  • Mutationen verursacht die meisten Katarakte bei Aussies), sowie
  • CEA („Collie Eye Anomaly“) und die
  • PRA – Retinadegeneration.

Außerdem werden noch ein halbes Duzent anderer Tests für die Rasse angeboten. Diese Krankheiten sind aber so selten, dass sie nur in solchen Linien verwendet werden, die diese Krankheiten schon aufweisen oder weil es bei einem einzelnen verwandten Hund aufgetreten ist.   All diese Untersuchungen sind eine gute Sache. Wir können damit verhindern, dass Welpen mit bestimmten Krankheiten zur Welt kommen. Manchmal jedoch kann die unbedingte Konsequenz bei solchen Verfahren des Guten zu viel sein. Ein klassisches Beispiel für „je mehr desto besser“ sind Züchter, die die Meinung vertreten, dass es zu überhaupt keinen Mutationen kommen darf, auch wenn ihre Träger gesund sind. Diese Ansicht scheint besonders in Europa verherrschend zu sein. Aber auch in Nordamerika gibt es Züchter, die diesen Standpunkt vertreten.

 

Vollkommen“ – der Feind des Guten

Falls du schon etwas länger mit Hunden zu tun hast, ist dir wahrscheinlich jemand begegnet, gewöhnlich neu in der Materie, der stolz erklärt, dass er nie und unter keinen Umständen mit Hunden züchten würde, die irgendwelche Fehler aufweisen. Die Erfahrung lehrt uns schon nach kurzer Zeit, falls es uns nicht schon klar war, dass es ebenso wenig vollkommene Hunde gibt wie vollkommene Menschen oder sonst irgendetwas Vollkommenes. Lebewesen haben eben ihre Fehler. Es ist Aufgabe des Züchters, diese Fehler richtig einzuschätzen und dann zu entscheiden, wie er die Auswirkungen für sein Zuchtprogramm möglichst gering hält. In den meisten Fällen bedeutet das u.a. sich die unerwünschten Eigenschaften eines Hundes durch die Zucht zurückzudrängen. Sollten die Fehler des Hundes allerdings zu zahlreich oder zu schwerwiegend sein, wird man ihn am besten nicht zur Zucht verwenden.

 

Die DNA Untersuchungen haben noch einen weiteren Gesichtspunkt ans Licht gebracht, den es für Züchter zu berücksichtigen gilt. Viele Züchter wissen, welche Variante einer bestimmten Gens ihr Hund besitzt. Ist das klar – und somit auch das „Badewasser“ – besteht keine Notwendigkeit irgendetwas „wegzuschütten“. Leider veranlasst eine vorhandene Mutation manche Züchter dazu, nicht nur das Wasser auszuschütten, sondern auch das Baby einschließlich der Badewanne.

Wenn DNA Untersuchungen ein oder sogar zwei mutierte Gene ergeben, muss der Züchter sich Gedanken machen, was diese Mutationen für den Hund und das Zuchtprogramm nun tatsächlich bedeuten. Das Streben nach Vollkommenheit – keine Mutation in diesem Fall – ist ein hohes Ziel, aber nur dann, wenn die Beseitigung der Mutation nicht zugleich größeren Schaden für das Zuchtprogramm bedeutet, oder – schlimmer noch – für die ganze Rasse. Dies bedeutet keineswegs, dass der Züchter solche Ergebnisse einfach ignoriert und tut, was er sowieso tun wollte. Er sollte sich über die Untersuchungsergebnisse ernsthaft Gedanken machen, allerdings unter Einbeziehung weiterer, wichtiger Kriterien.

 

Worum geht es?

Alle Gesundheitsfragen haben letztlich das Ziel, dass gesunde Welpen zur Welt kommen. Die Entfernung der betroffenen Hunde aus der Gruppe der Zuchthunde war seit langem und bleibt auch heute noch eine wichtige Form des Schutzes. Der betroffene Hund trägt Gene für eine bestimmte Krankheit in sich und wird sie zweifellos an seine Nachkommen weitergeben. Die DNA Untersuchungen machen es Züchtern möglich, gesunde Zuchthunde zu verwenden. Das Risiko von kranken Welpen wird somit ausgeschlossen.

 

Leider gibt es heute die Tendenz, einen Hund leichtfertig als „Träger“ zu bezeichnen, und es gibt sogar Labors, die diesen Ausdruck unrichtig gebrauchen. Die Art und Weise der Vererbung einer gewissen Mutation entscheidet, ob es sich um einen Träger handelt oder nicht.

 

Dominant – schon ein einzelnes dominantes Gen mit einer Mutation führt zur Krankheit. Es gibt KEINE „Träger“ mit diesem Typ der Vererbung.
Rezessiv – ein Hund braucht zwei dieser Mutationsgene um die Krankheit zu entwickeln. Hunde mit nur einem rezessiven Gen sind „Träger“ und bleiben gesund.
Polygen (Polygenic) – bestimmte Varianten multipler Gene, die beim Hund die jeweilige Krankheit hervorrufen können. Der Ausbruch der Krankheit hänge von der Zusammenstellung der Gene ab (für diese Art der Krankheit gibt es gegenwärtig keine DNA Untersuchung)
Unvollständige Durchdringung (Incomplete Penetrance) – die Mutation kann dominant oder rezessiv sein. Nicht jedr Hund mit dieser Art von Gen entwickelt die Krankheit. Dies hängt wahrscheinlich von Umweltfaktoren oder von dem Einwirken anderer Genen ab. Diese Art von Genen wird oft als „Risikofaktor“ bezeichnet.

 

Caveat Foecunduque Canes
(Der Hundezüchter hüte sich)

Die Gegenwart einer Mutation an sich ist noch kein Grund einen Hund von der Zucht auszuschließen. JEDER HUND weist Mutationen auf. Die einzige Art, sie alle los zu werden, ist das Züchten zu beenden. Ist eine Mutation in einer Rasse stark verbreitet, führt die übermäßige Auslese zu einer Einengung des Genpools. Rücksichtslose Auslese kann zu Problemen führen, die weit schlimmer sind als das Ausgangsproblem. Die Basenji bieten ein gutes Beispiel, wie es zu so etwas kommen kann.

 

Ehe es DNA Untersuchungen gab, waren die Züchter manchmal in der glücklichen Lage durch Blutuntersuchungen die Zuchttauglichkeit feststellen zu können. Dies war der Fall bei der tödlich verlaufenden und rezessiv vererbten Krankheit PKHA (pyruvate kinase hernolytic anemia). In den 80ér Jahren begannen die Basenji Züchter auf Grund der Blutuntersuchung einen Feldzug mit dem Ziel, PKHA auszulöschen. Sie untersuchten mit großem Eifer ihre Hunde und schlossen dabei nicht nur betroffene Hunde sondern auch gesunde Tiere der Zuchtpopulation aus. PKHA wurde in der Folge unter den Basenjis eine äußerst seltene Krankheit – zugleich wurde aber auch der Genpool stark eingeschränkt.

 

In weiterer Folge wurden zwei andere Krankheiten vorherrschend, die früher eher unbekannt waren: PRA (Progressive Retinal Atrophy) und Fanconi´s Disease, eine tödliche Nierenkrankheit. Wären die Züchter weniger fanatisch und einseitig vorgegangen, hätten sie die Zunahme der anderen Krankheiten verhindern können, indem sie die gesunden Träger in der Zuchtpopulation behalten , sie aber nicht untereinander gekreuzt hätten.

 

Gegenwärtig können wir nur einen winzigen Teil der Krankheitsmutationen im Genom der Hunde untersuchen. Ein rechter Gebrauch dieser Tests kann nur bedeutn, dass wir gesunde Welpen zu unserem Ziel machen und nicht die totale Beseitigung gewisser Mutationen.

 

Was Tun? Eine Anleitung

 

Ist eine Mutation einfach dominant und die Krankheit hat ernsthafte Auswirkungen auf die Lebensqualität oder die finanzielle Situation, ist es sinnvoll, die Hunde von der Zucht auszuschließen.

Im Falle rezessiver Mutationen sollten betroffene Hunde – also solche mit zwei gleichen mutierten Genen – nicht zur Zucht eingesetzt werden. Bei nur einem mutierten Gen sollten die Träger nur mit unbelasteten („clear“) Partnern gekreuzt werden. Den Vorrang sollten dabei „clear“ Nachkommen erhalten, um die Zucht weiter zu führen. Auf diese Weise kann man die Mutation innerhalb einer relativ kurzen Zeit auf einen extrem niedrigen Stand bringen. Zur selben Zeit werden aber auch die wünschenswerten Eigenschaften dieser Hunde weiter vererbt. Werden diese an sich zuchtfähigen Träger ausgeschlossen, werden 20.000 andere Gene weggeworfen, das Baby also mit dem Badewasser ausgeschüttet – ohne zu wissen, ob diese 20.000 Gene gut, schlecht oder unbedeutend sind.

Selbst wenn das untersuchte Gen ein Risiko bedeutet, wie es zum Beispiel bei der Aussie HSF4 Kataraktmutation der Fall ist, ist die Situation alles andere als nur schwarz-weiß. Es gibt eine Vielzahl von Punkten, die hier bedacht werden muss, ehe endgültige Zuchtentscheidungen getroffen werden.

 

Risikofaktoren

Gene mit einem Risikofaktor machen das Badewasser trüb. Bei den meisten der Krankheitsgene, die wir jetzt ansprechen wollen, handelt es sich um so genannte Risikofaktoren. Bei unserem Umgang mit dem Hunden brauchen wir eine gute Strategie um diese Krankheiten in den Griff zu bekommen. Ein Gen mit einem Risikofaktor macht es wahrscheinlicher, dass der Träger krank wird. Aber nicht jeder Hund, der solch ein Gen aufweist, wird unbedingt krank. Krank oder nicht krank wird auch von anderen Genen mitbestimmt oder von beiden. Zur Zeit wissen wir kaum, um welche Gene oder Umweltfaktoren es sich dabei handelt.

 

Ein Aussie mit der dominanten Form des HSF4 Gens entwickelt vielleicht Katarakte mit nur einem dieser Gene. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass er gesund bleibt. Selbst Hunde mit zwei dieser Gene entwickeln nicht in jedem Fall Katarakte. Das Risiko ist also nicht 100%. Die Wahrscheinlichkeit Katarakte zu entwickeln bei einem Hund mit dieser Mutation ist 17 mal höher als bei einem Hund ohne diese Mutation.

 

Wie viel Risiko eine bestimmte Mutation mit sich bringt, sollten wir uns also gut überlegen. Eine Genvariante, die ein zweifaches Risiko darstellt führt viel seltener zu der entsprechenden Krankheit als die „17. Hund Variante“. Der Züchter sollte bei seiner Entscheidung aber auch das Durchschnittsrisiko für die gesamte Rasse in Betracht ziehen. Ist eine Krankheit in einer Rasse sehr selten, ist selbst ein 10:1 Risiko nicht unbedingt schwerwiegend. Eine Untersuchung wird in diesem Fall wahrscheinlich das Geld nicht wert sein, es sei denn, die Krankheit findet sich auch noch bei einem nahen Verwandten. Ist die Krankheit aber in der Rasse weit verbreitet, kann selbst ein geringes Risiko stark im Gewicht fallen. Katarakte sind bei Aussies die häufigste Augenkrankheit. Drei bis vier Prozent werden in irgendeinem Lebensabschnitt davon betroffen. Bei solch einer Krankheit muss man selbst die zweifache Risiko gut überlegen. Das Risiko im Fall des „17-fachen Risikos“ erfordert unbedingt eine medizinische Klärung.

 

Häufigkeit

Bei der Auswertung von DNA Untersuchungen kommt eine weitere Überlegung dazu: wie häufig tritt die Mutation in der Rasse auf? Die MDR1 Mutation z.B., bei der es auf Grund von Medikamentenunverträglichkeit zu tödlichen Reaktionen kommen kann, ist unter den meisten Collieähnlichen Rassen verbreitet. Ihre Häufigkeit wechselt aber von Rasse zu Rasse. Bei hoher Häufigkeit, wie z.B., bei den Collies, den Aussies und den Miniature American Shepherds (aka „Mini Aussies) ist eine Untersuchung des Hundes unbedingt erforderlich. Hunde mit nur einem solchen Gen können auf bestimmte Medikamente allergisch reagieren. Dennoch wäre ein Ausschluss eines solchen Hundes extrem kurzsichtig bei Rassen mit häufigem Vorkommen sogar gefährlich, wie die Geschichte von den Basenjis zeigt.

 

Die MDR1 Mutation stellt für den Hund und seinen Besitzer nur dann ein Problem dar, wenn der Hund zuviel von gewissen Medikamenten erhält: ein von der Pharmaindustrie hervorgebrachtes Problem also. Diese Mutation sollte deshalb nicht zum Ausschluss führen, sondern sollte lediglich als eine unerwünschte Eigenschaft eingestuft werden. Nur wenn der Hund noch eine Reihe anderer Fehler aufweist, sollte man einen Zuchtausschluss erwägen. Sollte er aber ansonsten ein sehr gutes Exemplar sein, kann er bedenkenlos mit einem MDR1 freien Partner gekreuzt werden. Das gilt selbst für Hunde mit einem zweifachen MDR1 Gen. Im Laufe der Zeit wird so die Häufigkeit der Mutation verringert, ohne von vorne herein die Hälfte der Rasse ausschließen zu müssen, was z.B. beim Aussie der Fall wäre.

 

In einigen Fällen, wie der Collie Eye Anomaly (CEA) bei Collies ist die Häufigkeit der Mutation so hoch, dass die meisten Hunde zwei Gene der Mutation aufweisen, und nur ein ganz kleiner Prozentsatz „clear“ ist. In einem solchen Fall kann man nicht vermeiden, dass zwei Hunde mit dem Doppelgen miteinander gekreuzt werden. Aber auch hier sollte man versuchen, die Häufigkeit herabzusetzen. Dabei ist der gut überlegte Einsatz von Hunden entscheidend, die nur ein solches Gen aufweisen oder sogar ganz frei (clear) sind. Es würde viele Generationen dauern, aber schließlich wäre die Häufigkeit der CEA Mutation stark reduziert. Dabei müssten die Züchter aber Acht geben, dass Rüden mit nur einem solchen Gen oder „clear“ Rüden nicht zu beliebten Stammrüden werden, nur weil sie dies eine Eigenschaft aufweisen. Es gibt klare Beweise dafür, welcher Schaden durch solche allgegenwärtigen Stammrüden angerichtet wird. Besonders riskant aber wird die Sache, wenn der Ruf des Rüden auf einem einzigen Gen beruht.

 

Die HSF4 Mutation ist beim Aussie sehr häufig. Ungefähr ein Viertel der Rasse weist zumindest ein mutiertes Gen auf. Weil diese Mutation irgendwann im Leben zu Katarakten führen kann (der Zeitpunkt dafür ist sehr unterschiedlich) raten manche mit solchen Hunden überhaupt nicht zu züchten. Früher war ich, die Autorin, dieser Meinung, ehe eine große Anzahl von Hunden untersucht wurden. Ich habe meine Ansicht geändert, denn ein Viertel der Hunde hatte zumindest ein solches Gen. So viele Hunde auf der Stelle auszuschließen hätte schreckliche Folgen gehabt.

 

Katarakte sind unerwünscht und kein Züchter will sie bei seinen Hunden haben aber die Lebensqualität ist nicht sehr beeinträchtigt.   Eine Kataraktoperation ist möglich. Bis die Häufigkeit dieser Mutation bedeutend reduziert ist, wird es nicht anders gehen, auch gute Hunde mit einem solchen Mutationsgen zu verwenden. Sie sollten nur mit „clear“ Partnern gekreuzt, werden, und besonderes Augenmerk sollte man darauf richten, dass qualitativ hochwertige und „clear“ Nachkommen für die weitere Zucht genommen werden. Hunde mit der GSF4 Mutation sollten mit Vorsicht eingesetzt werden. Höchstens drei Würfe oder weniger sollten genug sein, damit der Anteil solcher Hunde (mit HSF4 Gen) nach und nach abgebaut werden kann.

 

Saubere Babys

DNA Untersuchungen wird es auch in Zukunft geben – und mit gutem Grund. Unsere Aufgabe ist es, sie vernünftig einzusetzen. Wenn Testergebnisse ein trübes Badewasser zeigen, zieh den Stöpsel und lass abfließen durch sorgfältige – und mit Verstand – durchgeführte Zuchtvorgänge damit das „Baby“ – die guten Eigenschaften deiner Hunde – nicht weggeschüttet warden.